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In der Hitze der Stadt

Nach dem wir erst am frühen morgen ins Bett gegangen sind, wurden wir gefühlt nur wenige Augenblicke später wieder wach. Das Hostel erwachte nach und nach zum Leben. Schon gestern ging es in der Lobby sehr lebhaft zu. Zudem lief die halbe Nacht DJ-Mucke. Eigentlich wollten wir noch ein bisschen schlafen, also haben wir uns Oropax ins Ohr gestopft. Was für eine Stille! Nach dem Aufstehen begann der Tag genau wie gestern: Nämlich mit Duschen, hektischen Zusammenpacken und Auschecken. Aber darin haben wir ja inzwischen Routine.

Stadtgetümmel

Unser erster Weg führte uns mit Sack & Pack zu Buquebus. Dort wollten wir uns Tickets für die letzte Fähre nach Buenos Aires kaufen, um noch so viel Zeit wie möglich in Montevideo zu verbringen. Die frühen Fähren waren ohnehin schon alle ausgebucht, also blieb nur die um 21 Uhr. Dass wir erst um Mitternacht in Buenos Aires ankommen, war für unseren Vermieter dort kein Problem. Wir hatten uns bereits im Vorfeld um ein Zimmer in Buenos Aires bemüht und eine flexible Ankunft ausgemacht. Unser ganzes Gepäck konnten wir zum Glück komplett am Buquebus-Terminal im Hafen deponieren. Und das kostenlos!

Kreuzfahrtschiff im Hafen von Montevideo, Uruguay

Nachdem wir von den ganzen Kilos befreit waren, haben wir uns nochmal ins Stadtgetümmel gestürzt. Bevor es aber so richtig losgehen konnte brauchten wir unbedingt noch einen Kaffee. Zuvor jedoch, wo wir schon mal in der Nähe waren, haben wir noch den Mercado del Puerto besichtigt. Heute war er geöffnet und so schlenderten wir durch die alte, schmiedeeiserne Markthalle. Zur Mittagszeit herrscht hier Hochbetrieb. Heute war die Altstadt viel voller als noch gestern.

Mercado del Puerto in der Altstadt von Montevideo, Uruguay

Vielleicht lag das daran, dass im Hafen ein Riesen-Kreuzfahrtschiff festgemacht hatte und seine Passagiere an Land spuckte. So sah man viele Leute in der Markthalle Parrilla essen. Von dort ging es dann direkt weiter ins Café Bacacay, wo wir gestern schon waren. Nach diesem ultraspäten Frühstück sind wir in das unterirdische Mausoleum von General Artigas gegangen, das unterhalb der Plaza Independencia liegt. Die Urne des Generals wird von zwei Uniformierten bewacht.

Mausoleum General Artigas Plaza Independencia in Montevideo, Uruguay

Bei meinem ersten Besuch in Montevideo habe ich mich über eine Militärparade auf der Plaza gewundert. Jetzt ist mir klar, dass es sich hier um die Wachablösung handelte, die man jeden Sonntag erleben kann. Anschließend sind wir durch die ruhigeren Seitenstraßen rechts der Avenida 18 de Julio gestreift. Die Platanen, die die Einbahnstraßen säumten, bildeten ein geniales Blätterdach, das fast wie ein Tunnel wirkte und so angenehm Schatten spendete. Es war so heiß in der Stadt, dass sie Klimaanlagen auf Hochtouren liefen und das Kondenswasser auf die Bürgersteige regnete. Hier gab es viele kleine Läden zu entdecken, wie man sie bei uns kaum noch kennt.

Panaderia in Montevideo Centro, Uruguay

Besonders gefallen haben uns die vielen kleinen Bäckereien mit unendlich vielen verschiedenen Süßigkeiten, aber auch herzhaften Empanadas und Quiches. Abseits der Touristenmeile kann man zudem Bars, Cafés, Kurzwaren- und andere Spezialgeschäfte finden.

Industrie- und Modedesignausstellung

Auf der Plaza Fabini haben wir dann eine Ausstellung im SUBTE (Centro Municipal de Exposiciones) besucht. Dort lief die Ausstellung „20 años del Centro de Diseño Industrial“, in welcher der Fachbereich Industrie- und Modedesign der Universidad de la República sein 20-jähriges Bestehen feierte. Die Exponate stammten von Studenten und Absolventen der Uni. Ausgestellt waren Arbeiten, die von ersten Konzeptionen bis zu marktreifen oder auch rein funktionalen Produkten reichten.

Industrie- und Modedesign Ausstellung in Montevideo Subte

Industrie- und Modedesignausstellung in Montevideo Subte

Studentische Industriedesign Ausstellung in Montevideo Subte

Teatro Solís

Der Höhepunkt des Tages war eine englischsprachige Führung durch das wunderschöne Teatro Solís.

Panorama Teatro Solis in Montevideo, Uruguay

Das wollten wir eigentlich gestern schon machen, aber wir waren zu spät dran. Zwischen Dienstag und Sonntag werden jeweils um 11, 12 und 17 Uhr Führungen durch das Gebäude für 40 UY$ (ca. 1,37 EUR) angeboten. Eine Führung in spanische kostet die Hälfte. Ursprünglich wollte ich diese Führung bereits letztes Jahr machen, aber da ich an einem Montag abgereist bin, ging das nicht.

Teatro Solis in Montevideo, Uruguay

Das Interesse an den Führungen scheint recht groß zu sein, da sich bereits einige Leute im Foyer des Theater einfanden. Die Führungen sind sehr persönlich und so kommen nur wenige Leute auf einen Guide. Unser Guide sprach extrem gutes Englisch und führte unsere Gruppe durch alle wichtigen Bereiche des Theaters. Außer uns waren nur noch zwei sehr junge Norwegerinnen dabei, von denen die eine in Montevideo lebte. Unsere Tour begann auf dem Vorplatz, wo wir eine Einführung in die verschiedenen Bauphasen des Gebäudes bekamen.

Decke des Saals im Teatro Solis in Montevideo, Uruguay

Dann führte er uns in einen prachtvoll mit viel Gold dekorierten Saal im ersten Stock. Dieser diente früher als Aufenthaltsraum während den Pausen, heute wird er für andere Veranstaltungen, genutzt. So finden hier von Zeit zu Zeit mondäne Tangoabende statt. Als nächstes ging es dann in den Theatersaal. Dort erfuhren wir, dass das Theater insgesamt Platz für 1250 Menschen bietet. Der Bürgermeister von Montevideo und der Präsident Uruguays haben jeweils eine großzügige Privatloge im ersten bzw. im zweiten Stock mit bester Sicht auf das Bühnengeschehen. Wir erfuhren auch, dass die Avanzen (eine Art Loge) direkt links und rechts der Bühne noch bis 1998 zu den teuersten Plätzen im Theater zählten.

Hinter der Bühne des Teatro Solis in Montevideo, Uruguay

Dort hat man zwar keine gute Sicht auf die Bühne, aber man kann alle Anwesenden sehen und wird von allen gesehen. Der Opernsaal ist am ehesten mit der Scala in Milano zu vergleichen. Für eine Vorstellung im Teatro Solis muss man aber nur maximal 180 UY Peso (ca. 6,20 EUR) bezahlen. Selbst bei diesen Preisen ist der Saal selten ausverkauft. Danach sind wir hinter die Bühne gegangen und haben uns die sehr moderne Bühnentechnik erklären lassen. Unsere 40-minütige Tour endete im rechten Seitenflügel der Oper, in dem sich eine weitere kleine Bühne befindet. Dort gibt es momentan Tanzperformances zu sehen. Die Opernsaison in Montevideo beginnt wieder im August. Bis dahin wir die Oper als Theater benutzt.

Hinter der Bühne im Teatro Solis in Montevideo, Uruguay

Auf nach Buenos Aires

Bis unsere Fähre abfahren würde, blieb uns noch etwas Zeit in Montevideo. Die haben wir in der Altstadt mit Eis essen und Trinken verbracht.

Justizministerium in Montevideo, Uruguay

Dann sind wir gemächlich zum Hafen geschlendert. Das Ausreisen verlief total problemlos und nur wenig später saßen wir in der Fähre Santa Maria Ana L nach Buenos Aires. Gegen Mitternacht sind wir im Hafen von Buenos Aires eingelaufen. Wir freuten uns total auf diese Stadt. Nur wenig später holten uns unsere Gastgeber, ein amerikanisch-argentinisches Paar, ab und wir fuhren zusammen in die Wohnung die wir angemietet hatten. Von der Wohnung sind wir total begeistert. Wir hatten sie uns auf den Bildern viel spartanischer vorgestellt. Die beiden zeigten uns alles und meinten wir sollen uns wie zu Hause fühlen. Ich glaube das werden wir hier auch.

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Einmal Kunst und dann zurück

Heute sind wir noch mal nach La Boca rein gelaufen, nachdem wir in San Telmo in der Perú 1086 eine große Portion Eis zum Frühstück hatten. In der Eisdiele gab es allerdings so viele leckere Sorten, dass eine Auswahl wirklich schwer fiel. Wer Eis mag, sollte der „Heladeria Dylan“ auf jeden Fall mal einen Besuch abstatten. Beim zweiten Mal fühlte sich La Boca übrigens auch nicht mehr so krass an wie neulich. Inzwischen haben wir auch gelernt, dass es noch sehr viele Abstufungen nach unten gibt. Beim ersten Mal haben wir auch Barracas gestreift. Das Viertel ist schon noch mal was anderes als La Boca. Es ist sehr faszinierend, wie unterschiedlich sich eine Stadt präsentieren kann.

Wie auch immer, eigentlich wollten wir heute in La Boca das PROA besuchen. Ein Museum für Moderne Kunst. Leider haben wir dann vor Ort feststellen müssen, das es renoviert und umgebaut wird und erst im Oktober 2008 wiedereröffnet. Das ist schade, aber dann besuchen wir es eben im Oktober. 🙂 Durch einen Zufall hatten wir vorm PROA einen netten Kontakt mit einem einheimischen Polizisten. Er fragte uns auf Deutsch wo wir hinlaufen und wies uns nach unserer Antwort darauf hin, dass es dort nicht sicher sei. Sicher sei es für Touristen in La Boca nur in Caminito. Der Rest wäre eigenes Risiko. Wir haben es dann auch gelassen, das Viertel weiter zu erkunden, da wir wahrscheinlich nichts Interessantes mehr entdeckt hätten. Der Polizist hatte Deutschunterricht in der Schule, was wir alleine schon sehr erstaunlich fanden. Noch erstaunlicher war allerdings, dass er es noch recht gut konnte. Ich glaube er hatte Spaß dabei, mit uns auf Deutsch zu sprechen. Die Menschen hier sind wirklich fantastisch.

Von Boca haben wir dann den Colectivo 39 genommen und sind am Plaza de Mayo ausgestiegen. Eine Station früher wäre allerdings besser gewesen, da wir in den Bus 130 wechseln wollten. Aber dann hätten wir nichts von der Demonstration am Plaza de Mayo mitbekommen. Zum Jahrestag der Beendigung der Militärdiktatur 1983 wurde heute der verschollenen Opfer gedacht. Überhaupt war heute Demotag in BsAs, denn auch am Plaza Dorrego und in der Av. Defensa, ganz bei uns in der Nähe, fanden lautstarke Demos statt. Worum es da ging, wissen wir nicht.

Demostration auf dem Plaza de Mayo zum Jahrestag des Endes der Militärdiktatur

Wir sind dann jedenfalls eine Station zurück gelaufen und haben den Bus 130 bis zum MNBA genommen. Das liegt direkt gegenüber der peronistischen Universität. Das „Museo Nacional de Bellas Artes“ verfügt über eine recht große Sammlung lateinamerikanischer und europäischer Kunst vieler Epochen. Wir haben mit den argentinischen Künstlern begonnen, da wir diese am wenigsten kennen. Also sind wir gleich in die erste Etage gegangen.

“D�a Gris” von Justo Lynch aus dem Jahre 1913 mit der La Boca Brücke im Hintergrund

Von dort aus lohnt es sich, gleich in den zweiten Stock zu gehen, denn da sind vor allem argentinische Fotografien ausgestellt. Dort kann man z.B. sehr alte oder auch neuere Aufnahmen aus dem Alltag der Menschen sehen. Oder auch herrlich zurechtgemachte Fotos von den damaligen wohlhabenden Familien.

Wohlhabende Familie aus Buenos Aires um die Jahrhunderwende 1900

Im zweiten Stock gibt es übrigens zwei Terrassen, die einen guten Blick auf das Grün der Stadt und der „Facultad de Derecho“ gewähren. Im Erdgeschoss, wenn man am Museumshop vorbei geht, gelangt man in einen Zwischenbau, in dem die Ausstellung „Signos de Existencia“ präsentiert wurde.

Der Zwischensaal des MNBAs in Buenos Aires

Dort stellten sehr viele junge Künstler ihre modernen Werke aus, meist Fotografien, Videokunst oder Installationen. Sehr spannend, und für uns das Highlight im ganzen Museum. Das Museum befindet sich übrigens in der Av. Libertador 1478 und öffnet dienstags bis freitags von 12:30 – 19:30 und samstags, sonntags sowie an Feiertagen von 9:30 bis 19:30. Der Eintritt ist frei. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Nach dem MNBA sind wir durch „Barrio Norte“ geschlendert. Dort befindet sich ein Luxusladen neben dem anderen, und alle Nobelhotels haben dort eine Niederlassung. Was für ein krasser Gegensatz zu La Boca. Da bereits die Dunkelheit über uns rein gebrochen war, sind wir noch durch das „Puerto Madero„-Viertel gelaufen, das sich abends effektvoll im Lichterglanz präsentiert.

Das Puerto Madero Viertel von Buenos Aires bei Nacht

Auf dem langen Rückweg haben wir noch in San Telmo in einem atmosphärischen Restaurant an lauer Sommerluft gegessen. Das „La Rosalia“ ist besonders bei Touristen beliebt, denn so viel Deutsch und Englisch wie dort haben wir die ganze Zeit bisher in BsAs nicht gehört. Der Besuch lohnt sich schon allein wegen des szenischen Hofs, in dem die Tische des Restaurants stehen.

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Downtown Buenos Aires

Heute sind wieder unglaublich schöne und interessante Eindrücke auf uns eingeprasselt. Bereits bei der Suche nach einem geeigneten Café in San Telmo, in dem wir noch nicht waren, haben wir ein ganz tolles Café entdeckt. Dort hatten wir einen wirklich großen und guten Café con leche mit Schaumkrone und dazu mehrere, total köstliche Medialunas. So gestärkt konnten wir in den Tag starten. Ich werde den Namen des Cafés nachreichen da wir sicher mal wieder hingehen werden.

Museumsbesuch

Danach sind wir als erstes in Richtung Plaza de Mayo aufgebrochen und haben uns dort, das „Museo Histórico Nacional del Cabildo y de la Revolución de Mayo“ angesehen. Die Dauerausstellung war übersichtlich und nachvollziehbar aber man könnte sicher mehr aus dem Thema rausholen. Der Eintritt ist frei und es gibt Informationsmaterial in Spanisch und Englisch am Eingang. Das Museum hat jeden Tag geöffnet außer Montag.

Museo Historico Nacional del Cabildo y del la Revolucion de Mayo in Buenos Aires

Weil wir schon in der Nähe waren haben wir uns noch die „Catedral Metropolitana de Buenos Aires“ angesehen. Im Inneren gibt es viele Gemälde und Skulpturen, vor allem von italienischen Künstlern, und das Mausoleum von José de San Martín zu sehen.

Downtown Baires

Danach sind wir ins Microcentro weitergezogen, dem sonst so geschäftigen Bankenviertel der Stadt. Heute war der perfekte Tag, um das Viertel in aller Ruhe zu besuchen. Es war so friedlich dort und Autos und Fußgänger musste man quasi suchen. Die Gehsteige hatte man für sich, und so konnte man das Quartier gut erkunden. An der Av. Viamonte / San Martín fanden wir dann auch gleich das „Centro Cultural Borges„, das wir uns unbedingt angucken wollten. Das Zentrum befindet sich in der Einkaufspassage „Galerías Pacífico“ in den oberen Stockwerken.

Centro Cultura Borges in der Galeria Pacifico Buenos Aires

Ein Exponat der Ausstellung "Corpus" von Catharina Burman in Buenos Aires

Dort gab es so unterschiedliche Ausstellungen zu sehen wie die der Catarina Burman, in der es um Körper ging. Eine andere Ausstellung beschäftigte sich z.B. mit der Magie, die die Bilder des spanischen Malers Joan Miró umgibt. Besonders interessant war der Film, der den Künstler porträtierte und in Gesprächen zeigte. Dabei gab es ziemlich witzige und bizarre Szenen zu sehen. Über den Stil von Miró kann man sicher streiten, aber über die Persönlichkeit Miró nicht. Dieser ist schon recht außergewöhnlich.

El mundo de Rene Burri

Danach haben wir uns die Fotoausstellung „Rene Burri un mundo“ angesehen. Zu sehen waren viele Fotos aber auch einige Fotomontagen und Collagen des Schweizer Fotografen. Unglaublich wie der Mann in der Welt rumgekommen ist. So gut wie aus jedem Winkel der Erde gab es Bilder meist dokumentarischer Natur. Besonders hervorzuheben sind die berühmten Bilder des in Argentinien geborenen Che Guevara. Diese zeigen den kubanischen Revolutionsführer in ziemlich lässigen Posen. Schöne und geschichtsträchtige Fotos. Schön war auch die dokumentierte Akribie des Rene Burri. So gab es u.a. eine bunte Vielfalt an Flugtickets zu sehen, die er wohl gesammelt hat. Viele Flugtickets von Gesellschaften, die schon lange nicht mehr existieren, so wie die legendäre Pan Am. Auch die Zusammenstellung seiner Presseausweise aus der ganzen Welt war sehenswert.

Verkehrsknotenpunkt Retiro

Nach den Ausstellungen sind wir weiter nach Retiro gelaufen und haben uns dort den gleichnamigen Bahnhof angesehen. In Wahrheit sind es drei Bahnhöfe nebeneinander. Jeder hat so seinen ganz speziellen, lateinamerikanischem Charme. Hier scheint die Zeit stehen geblieben, und es macht Spaß die vielen kleinen Details in jedem der Bahnhöfe zu entdecken. Heute war perfekterweise relativ wenig los, was an einem Werktag sicherlich ganz anders aussieht. Nur unweit vom Bahnhof gibt es einen riesigen Busbahnhof, an dem man Bustickets zu allen möglichen Zielen Südamerikas kaufen kann. Wie wäre es mit einer Busfahrt in die argentinische Provinz oder angrenzenden Ländern? Wenn man den passenden Schalter findet, ist sicher vieles möglich. In diesem Busbahnhofkomplex kann man Südamerika sehr intensiv spüren. Überall Menschen mit den unterschiedlichsten, ethnologischen Einschlägen. Busfahren ist in Südamerika eher die Qual der Wahl der ärmeren Bevölkerung. Hier kommen täglich Busse aus allen Richtungen des Kontinents an oder fahren ab. Ein bisschen in dem Gewusel zu verweilen, hat seinen Reiz.

Bahnhof Nummer 3 des Bahnhofkomplexs Retiro in Buenos Aires

Nach diesen Eindrücken sind wir zurück zum Plaza de Mayo um dort eine U-Bahn Fahrt mit der nostalgischen Linie A anzutreten. Subte fahren ist ohnehin sehr interessant in BsAs, aber die Bahn auf der Linea A hat ihren ganz besonderen Reiz. Die Wagen sind aus Holz und stammen aus einer längst vergangenen Zeit. Ganz ähnlich den alten Stadtbahnen in Berlin, die noch bis Mitte der 90ziger Jahre auf dem S-Bahnring fuhren. Die Fenster können geöffnet werden und die Türen schnappen bereits kurz nach dem Einstieg klappernd zu. Eine Fahrt bis zur Endstation Primera Junta und zurück sollte man unbedingt mal machen. Das lohnt sich.

Die historische U-Bahn der Linea A in Buenos Aires

Wir sind an der Endstation erst mal ausgestiegen und haben dort in der Confiteria „El Greco“ einen Cappuccino getrunken und ein paar der süßen Köstlichkeiten probiert. Danach ging es mit der Linea A zurück, und an der Station Perú sind wir schließlich ausgestiegen und den Rest nach Hause gelaufen. Ich möchte nicht wissen wie viele Kilometer wir heute wieder gelaufen sind, aber es war insgesamt ein sehr eindrücklicher Tag.

Street Art San Telmo in Buenos Aires

Rene Burri Ausstellung im Centro Culural Borges in Buenos Aires

Grünanlage der Plaza San Martin in Buenos Aires

Die argentinische Flagge auf dem Dach des Gebäudes “Ferroc Arriles Argentinos” in Buenos Aires

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